Auch in der 5. Runde der Kreisliga konnte unser Team einen klaren Sieg gegen die siebte Mannschaft des SV Horst-Emscher 31 einfahren. Damit stehen nach vier Siegen aus vier Spielen bei einer spielfreien Runde satte 8 Punkte auf unserem Konto – und das gute Gefühl, zu den stärksten Teams der Liga zu gehören.
Diesmal mussten wir wieder auf zwei Stammspieler verzichten. Mit Qixiang und Roman sprangen zwei noch junge Nachwuchsspieler ein, daher konnten wir unsere Chancen gegen den größten Verein des Bezirks vorab nur schwer ausrechnen. Umso erstaunlicher war es, dass wir uns nach anderthalb Stunden bereits auf den Heimweg machen konnten. Was war geschehen?
Mein gerade noch jugendlicher Gegner am 1. Brett eröffnete gut, sodass ich mich innerlich schon auf einen langen Nachmittag ohne klare Gewinnmöglichkeiten einstellte. Doch dann unterlief ihm eine positionelle Ungenauigkeit. Im Anschluss an die lange Rochade spielte er a5, obwohl er mir dadurch einen Bauernhebel ermöglichte, der zur Öffnung der a-Linie führte. Und dann ging es ganz schnell. Mit einem schönen Springerabzug drohte ich entweder mit Figurengewinn und kaputter Stellung oder Matt – mein Gegner entschied sich für Letzteres, wodurch unsere Partie nach nur 16 Zügen und gerade mal 30 Spielminuten abrupt endete. 1:0 für Sterkrade.
An den anderen Brettern ging es etwas geruhsamer zu. Nur Qixiang an Brett 4 hatte bereits einen entscheidenden Materialvorteil aufgebaut. Sein Gegner verstrickte sich offensichtlich in komplizierte Gedanken, verlor dabei jedoch die grundlegende Einfachheit des Schachspiels aus den Augen. Wenn man ohne Kompensation wichtige Figuren verliert, kann man die Partie nicht gewinnen. Und so erhöhte Qixiang folgerichtig nach 60 Minuten auf 2:0.
Wir analysierten gerade seine Partie, als dann auch schon Swantje mit einem leisen Lächeln den Spielsaal verließ. Ihr nominell schwächerer Gegner, der die meiste Zeit gar nicht am Brett verbrachte, hatte einen soliden Start hingelegt, ermöglichte dann ohne Not eine Springergabel mit Qualitätsgewinn und gab sofort auf. Somit stand es nach 70 Minuten 3:0 – der Kampf war bereits zu unseren Gunsten entschieden.
Simon traf kurzerhand eine mannschaftstaktische Entscheidung und einigte sich mit seinem Gegner auf Remis. Nur Roman mühte sich noch ab, hatte allerdings kurz zuvor durch eine Unachtsamkeit, gepaart mit seiner notorischen Rochadeverweigerung, einen Turm verloren. Er versuchte durch zahlreiche Damenschachs, vielleicht doch noch Material zurückzugewinnen oder sogar den gegnerischen König schachmatt zu setzen, das gelang aber nicht mehr. Diese Einzelniederlage war angesichts des Teamerfolgs aber leicht zu verschmerzen.
Durch den erneuten Erfolg lauern wir punktgleich mit zwei anderen Mannschaften auf dem 3. Platz der Kreisliga. Das restliche Feld liegt bereits vier Mannschaftspunkte zurück. Am 25. Februar empfangen wir dann die SG Gladbeck. Dieses Heimspiel dürfte deutlich schwerer werden, zumal Gladbeck trotz einer eigentlich starken Mannschaft bisher nur zwei Punkte eingespielt hat und bereits mit dem Rücken zur Wand steht.