Zum Abschluss eines langen Schach-Wochenendes mit zwei Runden Jugendliga am Samstag und einem Kreisliga-Spiel am Sonntag fiel unser Auftritt beim Oberhausener Schachverein 1887 glücklicherweise kurz und schmerzlos aus. Nach knapp zwei Stunden durften wir uns über einen ungefährdeten 3:2-Sieg freuen, mit dem wir uns zugleich an die Tabellenspitze der Kreisliga setzten.
Dabei waren die Vorzeichen zunächst nicht günstig, da sich erst unmittelbar vor dem Kampf ergab, dass wir ersatzlos auf Joris Minneken am 1. Brett verzichten mussten. Zudem konnte auch Finn Herhold, der am Samstag in der Jugendliga zwei Siege erspielte, nicht antreten und wurde durch Qixiang Zhao (Foto oben) vertreten. Wir reisten also nur mit vier Spielern, einem sicheren Rückstand von 0:1 und einem einem etwas mulmigen Gefühl zum OSV.
Doch die erste Erleichterung ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer halben Stunde Karenzzeit war mein Gegner an Brett zwei noch immer nicht erschienen. Daher ging der Punkt kamplos an mich, und es stand nach 30 Minuten 1:1. Und auch der nächste Treffer folgte kurz darauf. An Brett 3 hatte Swantje Minneken mit ihrer trockenen Spielweise schon früh zwei Bauern gewonnen, diese dann allerdings wieder abgeben müssen und war schließlich in einem etwas unklaren Bauernendspiel mit Remispotenzial gelandet. Ihr Gegner entschied sich allerdings ohne langes Nachdenken für den falschen Plan, was dazu führte, dass Swantje einen ihrer Freibauern mit kleinem, aber entscheidendem Vorsprung umwandeln konnte. So stand es nach einer Stunde 2:1 für uns.
Blieben noch Simon Pöhler an Brett 4 und Qixiang Zhao an Brett 5. Beide hatten sich inzwischen einen leichten materiellen Vorteil erarbeitet. Bei Qixiang war es ein Springer, bei Simon ein Läufer für jeweils zwei Bauern. Das sah gut aus, reichte aber nicht zwangsläufig zum Gewinn, zumal in beiden Partien neben einigen Bauern auch noch Türme im Spiel waren, sodass immer noch taktische Schläge der Gegner möglich waren. Qixiang traf die richtige Entscheidung und bot seinem Gegner die Punkteteilung an, in welche dieser sofort einwilligte. Damit konnten wir den Kampf beim Stand von 2,5:1,5 bereits nicht mehr verlieren. Umso überraschender war die Entwicklung an Brett 4. Ich rechnete damit, dass Simons Gegner trotz des leichten Nachteils bis zum Ende auf Sieg spielen würde, damit der Mannschaftskampf nicht verlorengeht. Stattdessen wählte er nach insgesamt zwei Stunden Spielzeit von sich aus den friedlichen Weg der dreifachen Stellungswiederholung zum 3:2-Endstand für uns.
Damit stehen wir punktgleich mit Horst-Emscher VI an der Tabellenspitze und müssen uns allmählich mit der Favoritenrolle anfreunden. Allerdings liegen noch viele schwere Kämpfe vor uns. Die 3. Runde ist für uns spielfrei, und es geht dann am 7. Januar mit einem Heimspiel gegen Kirchhellen weiter.