In Runde 7 der Kreisliga mussten wir bei der 4. Mannschaft von Schwarz-Weiß Oberhausen antreten. Die Schwarz-Weißen hatten sich nach einem völlig verpatzten Saisonstart zuletzt mit einigen respektablen Ergebnissen zurückgemeldet – insofern nahmen wir die Begegnung nicht auf die leichte Schulter, sondern reisten in starker Besetzung an.
Gleich zu Beginn des Kampfes konnten wir ein Ausrufezeichen setzen. Mein Gegner am 2. Brett war mit der von mir gewählten Eröffnung überfordert und stolperte nach zehn Zügen in eine Springergabel mit Damenverlust. So konnten wir nach zwanzig Minuten mit 1:0 in Führung gehen.
Nach einer Stunde Spielzeit folgte dann bereits der entscheidende Doppelschlag. In einer bis dahin unspektakulären Partie an Brett 4 verzichtete Simon nach einem fragwürdigen Turmzug seines Gegners auf schnellen Materialgewinn und startete stattdessen einen verheerenden Angriff, der nach wenigen Zügen zum Gewinn der Dame führte und schließlich den Gegner zur Aufgabe zwang. Fast im gleichen Moment endete auch die Partie an Brett 1. Hier hatte Joris seinen erfahrenen Gegner durch aktives Spiel am Königsflügel in eine aussichtslose Position gedrängt. Hier wäre das Matt nur noch durch erheblichen Materialverlust abzuwenden gewesen, sodass auch dieses Spiel vorzeitig endete. Damit lagen wir 3:0 vorn und hatten den Kampf bereits für uns entschieden.
Zwei Partien liefen allerdings noch. In einem wild geführten Schlagabtausch am 5. Brett verlor zunächst Qixiang seine Dame, bevor sein Gegner nur wenige Züge später die eigene Königin abgeben musste. Am Ende dieser wirren Abwicklung stand Qixiang mit einer Qualität weniger da, kämpfte aber unverdrossen weiter, bis er unweigerlich seinen noch verbliebenen Turm hätte abgeben müssen und stattdessen dann doch aufgab. Eine Partie mit vielen haarsträubenden Fehlern auf beiden Seiten, aber gerade dadurch unterhaltsam. Kleine Ergebniskorrektur zum 3:1.
Die letzte noch laufende Begegnung an Brett 3 verlief dagegen vergleichsweise unaufgeregt. Swantje erarbeitete sich einen fast unmerklichen Stellungsvorteil. Als Außenstehender fragte man sich, wo da ein Gewinnweg sein sollte. Dann erhöhte sie durch geschickte Figurenmanöver den Druck, zwang ihre Gegnerin erst zu Ungenauigkeiten, dann zu Fehlern, die wiederum zu Materialverlusten und schließlich zum Zusammenbruch der gesamten Stellung führten.
Der letzte Sieg des Tages besiegelte den Endstand von 4:1. Mit diesem Erfolg setzten wir uns endlich wieder an die Tabellenspitze, punktgleich mit der 6. Mannschaft von Horst-Emscher. Am 21. April kommt es dann zum entscheidenden Spitzenduell der beiden ungeschlagenen Teams.